Immobilienpreise in Deutschland steigen weiter
25 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren: Die Preise für Wohnungen und Häuser gehen laut einer Studie weiter hoch. Eine Immobilienblase sehen die Experten aber nicht.
Gute Konjunktur und niedrige Zinsen: Immobilien in Deutschland werden immer teurer. Im vergangenen Jahr haben Käufer nach einer Einschätzung der amtlichen Gutachterausschüsse 25 Prozent mehr für Wohnimmobilien, sonstige Gebäude und Bauflächen ausgegeben als noch vor zwei Jahren.
Insgesamt gaben die Käufer 2016 rund 237,5 Milliarden Euro für Immobilien aus, teilte der Arbeitskreis der Gutachterausschüsse mit, etwa zwei Drittel davon für den Kauf von Wohnimmobilien. Der Arbeitskreis hat für die Einschätzung etwa eine Million Kaufverträge ausgewertet.
Vor allem selbst genutzter Wohnraum ist laut der Studie teurer geworden. So sind etwa die Verkaufspreise für gebrauchte Ein- oder Zweifamilienhäuser in der mittleren Preislage deutlich gestiegen. Ein Quadratmeter Wohnfläche habe 2016 bundesweit im Mittel 1545 Euro gekostet. Das seien 145 Euro mehr als 2014.
Quadratmeterpreise zwischen 380 und 8.500 Euro
Auch zwischen Stadt und Land gibt es große Unterschiede. In München müssen Käufer mit Immobilienpreisen von 8.500 Euro pro Quadratmeter rechnen. Deutlich niedriger liegen die Preise etwa im Kreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt mit 380 Euro oder im Kyffhäuserkreis in Thüringen mit 470 Euro.
Eine Umkehr der Entwicklung sei nicht in Sicht, sagte die Vorsitzende des Arbeitskreises, Anja Diers. Gründe für den Anstieg seien die niedrigen Zinsen und die Wohnungsknappheit. Vor allem in städtischen Regionen seien die Kaufpreise gestiegen. Die Gefahr einer Immobilienblase könne sie aber nicht erkennen, sagte Diers. Faktoren wie eine Zunahme von spekulativen Käufen und mögliche Finanzierungsprobleme seien am deutschen Markt nicht zu sehen.
(Quelle: Zeit Online Dez. 2017)