Darum glauben Experten an die Nachhaltigkeit des Immobilienbooms

Die Immobilienpreise in zahlreichen deutschen und europäischen Metropolen haben sich in den letzten Jahren kräftig nach oben entwickelt. Einige Experten, wie der Hamburger Wirtschaftsprofessor Karl-Werner Hansmann, sprechen daher davon, dass sich aktuell eine Blase am Häusermarkt bilde. Viele glauben allerdings auch, dass sich am Preisboom dennoch so schnell nichts ändern wird.

Die Immobilienexperten von Deutsche Asset Management sehen eher keine Abwärtsgefahr für das Preisniveau am Immobilienmarkt. Dr. Georg Allendorf, Leiter des Immobiliengeschäfts in Europa der Investmentgesellschaft, sprach Mitte Januar im Jahresrückblick für die hauseigenen Immobilienfonds von einem „nachhaltigen Boom […] am Markt für Bürogebäude, Einzelhandelsgebäude, Logistik-Immobilien und Wohnungen“. Die Fonds haben demgemäß im Jahr 2017 insgesamt 54 Immobilientransaktionen mit einem Transaktionsvolumen von rund 3,7 Milliarden Euro abgeschlossen. Da Allendorf den jüngsten Boom als „nachhaltig“ bezeichnete, ist von einer Blasengefahr derzeit eher nicht auszugehen.

Auch Clemens Schäfer, Chief Investment Officer Europa bei Deutsche Asset Management, äußerte sich in einer Pressemitteilung positiv zu den zukünftigen Chancen am Immobilienmarkt: Attraktiv seien für ihn aktuell „die europäischen Immobilienmärkte in Benelux, Finnland und die französischen Regionen, die Immobilienmärkte in Nordamerika sowie die traditionellen Märkte in Asien/Pazifik“. Allerdings werde laut seiner Einschätzung „auch der Immobilienstandort Deutschland interessant bleiben“. Entwarnung also für diese Regionen und den heimischen Markt.

Der Immobilienexperte lieferte auch gleich eine Begründung dafür, dass der Aufschwung am deutschen Immobilienmarkt keine Eintagsfliege sei: Im Vergleich zu anderen Hauptstädten gebe es in München und Berlin noch immer Nachholpotenzial, so Schäfer. Eine Studie der Deutschen Bank zur Entwicklung auf dem deutschen Wohnungs- und Häusermarkt aus dem Januar bestätigt diese Aussage. Sie zeigte, dass Immobilien in Berlin noch vergleichsweise billig sind und auch München im europäischen Vergleich nur auf Platz 7 der teuersten Städte landet – trotz der jüngsten Preissteigerungen. Auch für Frankfurt ist Experte Schäfer optimistisch: Die Stadt erlebe momentan wegen des Brexits eine „Sonderkonjunktur“. Die dürfte wohl auch in Zukunft noch etwas anhalten, da der Austritt der Briten aus der EU noch längst nicht abgeschlossen ist.

Kategorie: Immobilienmarkt
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